Handyortung GSM

Unter einer GSM-Ortung wird die Ortung eines GSM-Endgerätes, wie eines Handys, verstanden. Dabei erfolgt eine entsprechende Anfrage an der Funkzelle, in der das Gerät eingebucht ist oder es zuletzt eingeloggt war. Diese Ortung erfolgt durch Geokoordinaten, die vom jeweiligen Netzbetreiber zur Verfügung gestellt werden. Möglich wird die Ortung durch die GSM-Technik, die als internationaler Mobilfunkstandard für digitale Netze europaweit verbreitet ist. GSM steht für: "Global System for Mobile Communications" und wurde in Deutschland im Jahr 1992 eingeführt. Die GSM-Technik bildet die technische Grundlage für D- und E-Mobilfunknetze. Die Netze der Handybetreiber T-Mobile, Vodafone, D 2 und O 2 funktionieren nach diesen Richtlinien.

GSM Ortung

Handyortung GSM Ein GSM-Netz besteht aus einzelnen Funkzellen, bei denen Mobiltelefone sich automatisch anmelden. Jedes Handy ist einem ganz bestimmten Sendemast zugeteilt. Durch diese Einteilung wird es möglich, ein Handy bis auf wenige Hundert Meter genau zu lokalisieren. Da ein GSM-Handy, wenn es eingeschaltet ist, immer mit dem Netz verbunden ist, kann die Position durch den Mobilfunkbetreiber bestimmt werden, und zwar auch dann, wenn das GSM-Handy sich im Stand-by befindet. Im Stand-by Modus erfolgt die Zuordnung zur jeweiligen "Location Area", die vom GSM-Handy gerade genutzt wird. Da Mobiltelefone und ihre Besitzer sich häufig bewegen, wird die Verbindung zur jeweils aktuellen "Location Area" ständig aktualisiert, wodurch eine Handyortung in einem bestimmten Radius vorgenommen werden kann.

Mobilfunkbetreiber, Rettungsdienste und Polizei nutzen die GSM-Technik zur Handyortung. Eine Ortung über das Mobilfunknetz ist eigentlich überall möglich, wo ein Handy funktioniert.

Bei der GSM Handyortung können verschiedene Methoden zum Einsatz kommen:

  • Bei der Ortungsmethode "Cell of Origin" erfolgt eine große Positionsbestimmung, bei der die Funkzellen ermittelt werden, mit denen das Handy in Kontakt steht.
  • Bei der "Timing Advance - TA" wird neben der benutzten Funkzelle auch die Laufzeit eines Funksignals zwischen der Basisstation und dem Mobilgerät hin und zurück berücksichtigt. Diese Laufzeit ("Timing Advance") ermittelt eine Entfernung zwischen Handy und Basisstation in Schritten von etwa 550 Metern.
  • Die Methode "Uplink Time Difference of Arrival - U-TDOA" berechnet die Laufzeiten der Handysignale zu bestimmten Stellen im Mobilfunknetz, wodurch die Position genau ermittelt werden kann.
  • Bei der Methode "Enhanced Observed Time Difference- E-OTD" erfolgt die Ermittlung der Position des Handys durch die Messung von Laufzeiten mehrerer benachbarter Basisstationen.
  • Beim "Global Navigation Satellite System - GNSS" ermittelt das Handy seine Position gewissermaßen selbst und leitet diese Daten an das Mobilfunknetz weiter. Das Handy bestimmt seine Position durch ein satellitengestütztes System zur Positionsbestimmung. Zu diesen Systemen gehören GPS oder Galileo.

Durch die GSM-Technik erhält der Nutzer zusätzlich neue Möglichkeiten der Mobilität. Er ist nicht mehr an nur eine Funkzelle gebunden, sondern kann von einer Funkzelle zur nächsten wechseln, wobei dieser Wechsel automatisch erfolgt und die dauerhafte Erreichbarkeit des Nutzers gewährleistet. Mit der GSM-Technik wird auch das "Roaming" möglich. "Roaming" bedeutet, dass mit dem eigenen GSM-Handy beispielsweise im Ausland Fremdnetze genutzt werden können.

Ebenso erfolgt bei der GSM-Technik eine starke Komprimierung aller Daten. Die nutzbare Datenrate liegt bei 9,6 kbit/s. Deutsche Netze nutzen vor allem den Bereich des GSM 900. Dabei erfolgt die Datenübertragung vom GSM-Handy zum Netz mit einer Uplink-Frequenz von 880,0 bis 915,0 MHz und einer Übertragung vom Netz zum GSM-Handy mit einer Downlink-Frequenz von 925,0 bis 960,0 MHz.

GPS Ortung

Im Gegensatz dazu benötigt die GPS-Ortung neben einer Spezialantenne immer eine Sichtverbindung zu mehreren Satelliten. GPS steht für "Global Positioning System". Eine GPS-Ortung benötigt keine Verbindung zu einem bestimmten Sendemast. Das Handy muss allerdings GPS fähig sein, was bei alten Modellen häufig nicht der Fall ist. Alle aktuellen Smartphones sind jedoch GPS fähig und können leicht geortet werden. Das Handy verbindet sich mit einem der GPS-Satelliten, der sich 20,2 km über der Erde befindet. Dadurch kann die Position sehr genau ermittelt werden und die Lokalisierung von Handys ist bis auf fünf Meter Genauigkeit möglich.

Warum Handyortung?

Eine Handyortung kann in vielen Bereichen eingesetzt werden. Dabei kann ein Kunde genau ermitteln, wo eine Lieferung oder ein Fahrzeug sich grade befindet. Es können beispielsweise Personen, die vermisst werden, schnell durch eine Handyortung ausfindig gemacht werden. Auch können gestohlene Handys einfach von der Polizei geortet werden.